Dec 9, 2024 9:30 AM
thyssenkrupp Polysius ist mit der technischen Anlageplanung der neuen Ofenlinie beauftragt worden.
Das Projekt GeZero soll eine vollständige CCS-Wertschöpfungskette für den Standort Geseke in Nordrhein-Westfalen aufbauen und ab 2029 jährlich 700.000 Tonnen CO2 abscheiden.
Heidelberg Materials und thyssenkrupp Polysius haben einen Front-End-Engineering- Design-Vertrag für die Anlagenplanung der Klinkerproduktionslinie des CCS-Projekts GeZero unterzeichnet. Das Projekt GeZero in Geseke wird eines der ersten europäischen Zementwerke sein, das Net-Zero-Zement und -Klinker auf CCS-Basis (Carbon Capture and Storage) herstellen kann. Die Planung umfasst eine mögliche Abscheidekapazität von täglich rund 2.000 Tonnen, inklusive des polysius® pure oxyfuel-Verfahrens.
Das Grundprinzip der von thyssenkrupp Polysius entwickelten pure oxyfuel-Technologie besteht darin, CO2, das in einer Ofenanlage entsteht, aus den Abgasen von Zementwerken abzutrennen und zu verhindern, dass es in die Atmosphäre gelangt. Dazu wird im Verbrennungsprozess reiner Sauerstoff anstelle von Umgebungsluft eingesetzt. In Kombination mit einer nachgeschalteten Behandlung können nahezu 100 Prozent der CO2-Emissionen aus der Zementklinkerproduktion aufgefangen werden. Das abgetrennte Prozessgas wird anschließend zu hochreinem CO2 aufbereitet und kann als Einsatzstoff in der chemischen Industrie oder als Rohmaterial in anderen Industrien verwendet oder alternativ gelagert werden.
„Der Einsatz der polysius® pure oxyfuel-Technologie bietet erhebliches Potenzial für Projekte wie GeZero. Am Beispiel des Projekts in Geseke könnten bis zu 3,5 Prozent der Emissionen der deutschen Zementindustrie eingespart werden“, erklärt Miguel López, Chief Executive Officer von thyssenkrupp Decarbon Technologies. „Bei einer weltweiten jährlichen Zementproduktion von mehr als vier Milliarden Tonnen sehen wir für unsere innovative Technologie und für Polysius ein enormes Wachstumspotenzial.“
Christian Myland, CEO von thyssenkrupp Polysius, ergänzt: „Wir sind stolz darauf, an diesem Leuchtturmprojekt eines der weltweit führenden Zementhersteller mitwirken zu dürfen. Es unterstreicht einmal mehr die Akzeptanz des von uns entwickelten polysius® pure oxyfuel-Verfahrens als eine der vielversprechendsten Technologien zur CO2-Reduktion in der Bauwirtschaft.“
Christian Knell, Sprecher der Geschäftsführung von Heidelberg Materials Deutschland, betont: „Die Planungsphase ist von großer Bedeutung für unsere Pionierprojekte wie GeZero. In diesem Zusammenhang ist die Wahl der richtigen Partner entscheidend für den erfolgreichen Verlauf des Projekts. Um den anspruchsvollen Zeitplan einzuhalten, ist ein hohes Maß an Engagement von allen Beteiligten erforderlich. Wir schätzen es sehr, in dieser wichtigen Phase Polysius als verlässlichen Partner an unserer Seite zu wissen.“
Mit GeZero setzt Heidelberg Materials auf die CO2-Abscheidung mittels modernster Oxyfuel-Technologie in Kombination mit einer CO2-Reinigungs- und Verflüssigungsanlage. Um den Weg für binnenländische CCS-Anlagen zu ebnen, ist eine CO2-Transportlösung per Bahn Teil der Planung, bis die notwendige Pipeline-Infrastruktur zur Verfügung steht. Daneben soll auch ein lokaler CO2-Speicher-Hub als Zwischenlager entstehen.
GeZero wird durch den EU-Innovationsfonds gefördert. Der EU-Innovationsfonds konzentriert sich auf Vorzeigeprojekte mit europäischem Mehrwert, die zu erheblichen Emissionsreduzierungen führen können.
Über thyssenkrupp Decarbon Technologies
Das Segment Decarbon Technologies bietet innovative Spitzentechnologien für die Transformation zu einer klimaneutralen Industriewirtschaft. Es umfasst die thyssenkrupp Geschäfte Rothe Erde, Uhde und Polysius sowie die Mehrheitsbeteiligung an thyssenkrupp nucera.
thyssenkrupp rothe erde ist einer der führenden Anbieter von Großwälzlagern und bietet Lösungen, unter anderem für die Windindustrie. Damit trägt das Unternehmen maßgeblich zur Energiewende und Dekarbonisierung bei. thyssenkrupp Uhde ist einer der weltweit führenden Technologie- und Implementierungsanbieter für chemische Großanlagen, mit Lösungen für die Dekarbonisierung, Defossilisierung und die Kreislaufwirtschaft. thyssenkrupp Polysius setzt Maßstäbe
in der klimaneutralen Umgestaltung der Zement- und Kalkindustrie durch innovative Lösungen. Als global führender Anbieter von Elektrolysetechnologie zur Herstellung von sauberem Wasserstoff im industriellen Maßstab unterstützt thyssenkrupp nucera seine Kunden auf dem Weg zur Klimaneutralität.
Die Geschäfte vereinen langjährige Erfahrung, tiefgreifende Expertise im internationalen Anlagenbau, eine umfangreiche installierte Basis und enge Kundenbeziehungen. Im Segment arbeiten rund 12.700 Mitarbeitende, die im Geschäftsjahr 2023/2024 einen Umsatz von rund 3,8 Mrd. Euro erwirtschaftet haben.
Über thyssenkrupp Polysius:
thyssenkrupp Polysius ist einer der führenden Anbieter von Technologien und Automationslösungen für die Dekarbonisierung der Zement- und Kalkindustrie sowie zunehmend auch für andere Industrien. Mit mehr als 160 Jahren Erfahrung setzen wir Maßstäbe bei der Entwicklung innovativer Technologien und Dienstleistungen sowie eines umfassenden und passgenauen Serviceangebots, das eine nachhaltige und wirtschaftliche Produktion ermöglicht. Unsere Dienstleistungen sind nicht nur auf unsere eigenen Produkte zugeschnitten, sondern decken auch Installationen von Drittanbietern ab.
Dank der engen Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern meistern wir die spezifischen Herausforderungen unserer Kunden und bieten ihnen einen optimalen Service. Dieses besondere Engagement, gepaart mit jahrzehntelanger Expertise, macht thyssenkrupp Polysius zu einem verlässlichen Partner auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft.
Weitere Informationen finden Sie auf der thyssenkrupp Polysius Website.